Aktien – einfach erklärt, was du wissen musst

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- Was Aktien sind und wie du mit ihnen handelst -

Im Rahmen einer kleinen Serie möchten wir euch in unserer Rubrik Finanzen auch eine Art Lexikon bieten, eine Sammlung der wichtigsten Fakten und Begriffe rund um das Thema Kapitalmarkt. Zunächst einmal soll es um die verschiedenen Anlageklassen gehen, denn wer diese nicht genau kennt und unterschieden kann, der wird sich definitiv schwer tun bei seinem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. Den Anfang macht die Aktie, was auch sonst? Sie ist die wahrscheinlich bekannteste Anlageform.

Zum Zweck von Aktien und deinen Rechten und Pflichten als Aktionär

Anteilseigner – das ist man als Besitzer von Aktien. Sie stellen Unternehmensanteile dar und werden von diesen zwecks Fremdkapitalbeschaffung ausgegeben. Oder einfacher: Stell dir vor du bist Unternehmer und dir droht das Geld auszugehen. Du hast natürlich die Möglichkeit einen Kredit aufzunehmen (wenn dir die Bank einen gewährt). Alternativ kannst du dein Unternehmen zum einer Aktiengesellschaft machen und Aktien emittieren (ausgeben). Das heißt du gibst ein Teil deines Unternehmens an die Aktionäre und erhältst im Gegenzug frisches Geld. Die Aktionäre bekommen dafür das Recht im Unternehmen mitzubestimmen, was im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung geschieht. Dort haben sie dann die Möglichkeit an der Wahl des Vorstandes teilzunehmen oder ihre Meinung in Form einer Rede den restlichen Anteilseignern mitzuteilen. Ja du hast richtig gelesen, auch als Besitzer einer einzelnen Aktie hast du theoretisch die Möglichkeit auf einer Hauptversammlung zu sprechen 😉

Wie ist eine Aktiengesellschaft aufgebaut?

Um Aktien ausgeben zu können muss ein Unternehmen in Form einer Aktiengesellschaft, kurz AG genannt, organisiert sein. Dies ist eine spezielle Rechtsform, die entsprechende Organisationsstrukturen mit sich bringt, welche im Folgenden erläutert werden: Die AG gehört zu den Kapitalgesellschaften. Das heißt, dass Anleger nur mit ihrem Einlagevermögen für sie haften – jedoch nicht mit ihrem Privatvermögen. Die Aktiengesellschaft wird von einem Vorstand geführt, welcher auf der jährlichen Hauptversammlung gewählt wird. Der Vorstand besitzt jedoch keinesfalls Narrenfreiheit, denn er wird wiederum von einem Aufsichtsrat kontrolliert. Wie bereits beschrieben können die Miteigentümer des Unternehmens, die Aktionäre, ihre Mitbestimmung auf der jährlichen Hauptversammlung (HV) in das Unternehmen einbringen.  Die Höhe ihres Stimmgewichts richtet sich hierbei nach dem gehaltenen Aktienvolumen. Wichtig hierbei ist, dass nur Anwesende stimmberechtigt sind. Auf diese Weise kann es geschehen, dass die Stimme von z.B. Fondgesellschaften, die einige Prozent an einem Unternehmen halten, auf der HV ein sehr viel höheres Gewicht bekommt. Ebenso gibt es Aktien, die kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung mit sich bringen. Solche Aktien nennt man Vorzugsaktien. Inhaber von Vorzugsaktien erhalten für den Verzicht auf ihr Stimmrecht im Gegenzug eine etwas höhere Dividende.

Warum kauft man Aktien?

Jetzt zum wichtigsten Teil: Warum kauft man Aktien?   Geld verdienen kann man mit Aktien im Wesentlichen durch zwei Effekte: Dividenden und Kurssteigerungen.

Dividenden sind jährliche Gewinnbeteiligungen, die von Unternehmen an ihre Aktionäre ausgezahlt werden. Das macht ja auch Sinn, schließlich gehört den Aktionären das Unternehmen. Zahlt ein Unternehmen traditionell eine hohe Dividende, wird es als dividendenstak bezeichnet. Die Dividende wird mit Blick auf Aktien oft vergessen, sollte aber keinesfalls vernachlässigt werden. Viel populärer ist der Aktienkurs, denn er ist es, der es in die 20 Uhr Nachrichten schafft. Der Aktienkurs ist der Preis, zu dem man eine Aktie aktuell an der Börse kaufen oder verkaufen kann. Er ist den Marktkräften des Angebots und der Nachfrage ausgesetzt und schwankt dementsprechend. Käufer von Aktien versuchen Kursunterschiede zu verschiedenen Zeitpunkten auszunutzen und auf diese Weise Gewinne einzustreichen.

Wie kauft man Aktien?

Nachdem geklärt ist warum es Sinn macht Aktien zu erwerben bleibt nur noch eine Frage: Wie kaufe ich sie?

Wertpapiere werden auf sogenannten Wertpapierbörsen oder auch nur Börsen genannt, gehandelt. Von diesen Marktplätzen gibt es in der Regel einige pro Land, wobei manche bekannter sind als andere. Die größte deutsche Börse befindet sich in Frankfurt. Auf diesen Marktplätzen herrschte bis vor einigen Jahren ein reges Treiben, in dessen Rahmen Aktienhändler hektisch und wild gestikulierend Wertpapiere gekauft und wieder verkauft haben. Heutzutage wird das Bild der Börsen maßgeblich von Computern bestimmt, der Handel mit Aktien geschieht elektronisch. 

Um Aktien handeln zu können benötigst du ein sogenanntes Depot, in dem die Aktien für dich verwahrt werden. Dies kannst du bei quasi jeder Bank eröffnen. Doch aufgepasst! Hier gibt es extreme Unterschiede, was die Konditionen zum Kauf und Verkauf von Aktien betrifft. Als Faustregel kannst du dir merken, dass die großen Hausbanken wie z.B. die Sparkasse höhere Gebühren verlangen als sogenannte Direktbanken. Letztere sind Banken, die ihr Geschäft ausschließlich über das Netz abwickeln auf eine große Filiallandschaft verzichten, weshalb sie bessere Konditionen anbieten können. Im Endeffekt bleibt es jedem selbst überlassen wo er sein Depot eröffnet, einen ersten Vergleichstest findest du hier.

 

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