Der Traum von finanzieller Unabhängigkeit

Geld ist immer ein heikles Thema – gerade hierzulande. In einer von Neid geprägten Gesellschaft, in der viele das neue Auto ihres Nachbarn interessanter finden als die eigenen Kinder, ist es geradezu tabu darüber zu reden, geschweige denn im Freundeskreis darüber zu diskutieren. „Über Geld spricht man nicht!“ – ein Ausspruch, welcher allseits präsent ist und der dennoch abgeschafft gehört, denn er hat schon zu vielen die Tür zur finanziellen Freiheit bereits im Kindesalter verschlossen. Die Denkweise, dass Finanzen eine Sache sind, auf die man als normaler Bürger keinen Einfluss hat und für die man die Verantwortung am besten in der nächsten Volksbankfiliale abgibt ist derart festgefahren, dass es als quasi unmöglich gilt, aus eigener Schaffenskraft finanziell unabhängig zu werden. Und jeder, der es dann doch schafft, muss in den Augen der anderen entweder Gewinner im Lotto, Erbe oder schlichtweg kriminell sein.

10 Millionen

So viele Deutsche besitzen Aktien oder Aktienfonds als Geldanlage. Was zunächst wie eine beachtliche Summe klingt ist in Wahrheit nur gut jeder Achte. Und deshalb drängt sich die Frage auf: Was machen die Leute dann um finanziell unabhängig zu werden? Die Frage könnte eine rhetorische sein und dementsprechend leicht ist die Antwort: Im Prinzip, nunja, Nichts. Das Sparbuch bleibt des Deutschen große Liebe, dicht gefolgt von der Lebensversicherung. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und daran ändern werden wohl auch anhaltende niedrige Zinsen nichts ändern. Ich kann an dieser Stelle vorwegnehmen, dass mit sich mit solchen Methoden, die vielleicht früher einmal funktioniert haben, heutzutage niemand mehr den Weg in die finanzielle Freiheit beschreitet. Und wenn du dich jetzt fragst, ob das im Umkehrschluss heißt, dass Sieben von Acht Deutschen nichts aus ihrem Geld machen, dann ist die Antwort: Ja.

Finanzielle Freiheit

Ab wann ist man reich? Per Definition ab dem 2,5fachen Einkommen des Durchschnitts. Das entspricht in Deutschland 4038 Euro netto – ein Tausender pro Woche, definitiv eine Stange Geld. Damit wäre das finanzielle geklärt, bleibt noch der Begriff Freiheit. Spätestens hier kommt man mit Definitionen nicht mehr weit, denn der Begriff ist zu vielschichtig um ihn auf wenige Wörter runter zu brechen, er ist schlichtweg viel zu individuell. Jemand, der in seinem Job Erfüllung findet und gleichzeitig gut verdient kann finanziell gut ausgestattet und frei sein. Ein anderer, der zwar einen dicken Gehaltsscheck nachhause schleppt, sich aber jeden Morgen aus dem Bett quält, ist dies definitiv nicht. Einkommen und Zufriedenheit sind demnach nur bis zu einem gewissen Grad korreliert und genau das ist der Knackpunkt. Jeder muss sich selbst fragen:

„Was möchte ich mit meiner Lebenszeit anfangen? Was bedeutet Freiheit für mich? Kann ein Job mir dies geben?“

Das reine Geld verdienen an sich ist natürlich kein Lebensziel, aber sehr wohl ein Mittel zum Zweck. Persönliche Unabhängigkeit setzt nämlich eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit voraus, ansonsten kann man nicht tun und lassen was man will und ist auf einen Job als Einkommensquelle angewiesen. Wenn du jedoch finanziell unabhängig bist, dann kannst du immer noch deinen Traumjob ausüben ;)

In dieser Kategorie wirst du fortan regelmäßige Beiträge zum Thema Finanzen und Kapitalmarkt finden. Denn wir alle haben ein gemeinsames Ziel: Das Hamsterrad vermeiden und finanziell frei sein.