Warum wir in der Matrix leben

- Der Ursprung von Bewusstsein und Realität -

Würdest du die rote oder die blaue Pille wählen? Im Filmklassiker „Matrix“ steht die Hauptfigur Neo genau vor dieser Frage. Er lebt in einer Welt, die nur in seinem Gehirn existiert und von Maschinen erschaffen wurde. Die blaue Pille würde ihn weiterhin in dieser „guten“ Welt leben lassen. Die rote dagegen in eine Welt des befreiten Geistes entlassen (auch, wenn diese gefährlich ist). Im Film verdeutlicht die Wahl der roten und blauen Pille die Wahl zwischen Freiheit und Sklaverei.

Nur – was, wenn diese Entscheidung nur ein trügerischer Schein ist?

Biochemie als Ursprung des Bewusstseins

Bromorrow-Vogel

Die Frage nach der Realität ist eine Frage nach dem existenziellem Sein der Menschheit. De facto ist der Mensch nach unserem Wissensstand ein intelligenter Affe, der über Millionen von Jahren die geistigen Fähigkeiten erworben hat, um über die Erde zu herrschen. Er hat ein Bewusstsein entwickelt, das über die die Geisteszustände von anderen Tieren hinausgeht. Unser Gehirn ist im Grunde ein komplexes System biochemischer Prozesse, die miteinander interagieren, Emotionen erzeugen und über neuronale Impulse unser Verhalten steuern. Evolutionär gab es nie die Notwendigkeit aus diesen algorhythmischen Abläufen so Etwas wie ein Bewusstsein zu bilden. Nach der gängigsten Theorie ist das, was wir als unser Selbst empfinden – unsere innere Stimme und unser Selbstempfinden – ein Zufallsprodukt der immer komplexer gewordenen biochemischen Abläufe unseres Gehirns.

Was die Realität ist

Was wir also als bewusstes Leben wahrnehmen, wird in unserem Gehirn durch Biochemie zusammengesetzt. Alle Sinneswahrnehmungen von dem, was wir als Realität beschreiben, wird wie ein Puzzle zusammengesetzt und ergibt ein Bild. Dieses Bild ist aber keine endgültige Wahrheit. Es ist eine Interpretation. Die „wahre“ Realität, „sieht“, „hört“ oder „fühlt“ sich vielleicht ganz anders an. Und andere Lebewesen nehmen sie auch ganz anders war, obwohl sie im selben Zeitraum-Kontinuum sind.

Ein uraltes Beispiel, was bereits diese Zusammenhänge beleuchtete ist das Höhlengleichnis von Platon. In dieser Geschichte sitzt ein Mensch in einer Höhle und kann niemals hinaus. Er sieht stets nur die Schatten auf der Rückseite der Höhle, die durch den Eingang hineingetragen werden. Es ist alles, was er kennt. Alles, was für ihn die Realität ist. Dass es eine andere Realität gibt – außerhalb der Höhle und den Schatten – weiß er nicht.

Die rote Pille – ein Trugschluss der Freiheit?

Rote-Pille-Matrix-Bromorrow

Bedeutet das nicht, man solle die rote Pille wählen?

Damit man sich aus der falschen Realität befreit. Damit man endlich die Wahrheit erkennt und ein „echtes“ Leben führt.

An dieser Stelle müssen wir uns jedoch auf das, was Realität ist rückbesinnen. Eine „wahre“ Realität wird es nämlich für niemanden je geben. Die Realität entsteht für jeden einzelnen Menschen innerhalb seines Gehirns. Ob er nun in der Matrix ist oder nicht. Jedes Mal wird eine Welt in unser Bewusstsein projiziert. Ein Puzzle, ein Abbild, ein Schatten.

Auch dieser Moment, in dem du diesen Beitrag liest, existiert in irgendeiner Matrix. Ob dies nun eine Matrix ist, die durch bösartige Maschinen, Gott oder eine hochintelligente Alienspezies erschaffen wurde, kann bezweifelt werden. Aber es bleibt immer die Matrix in uns selbst.

In den Filmen um Matrix oder auch die Truman-Show, wird die romantische Befreiung als oberstes Ziel verkündet und als Ursprung der Selbstbestimmung und des Glücks. Diese Betrachtung ist jedoch zu einseitig. Es gibt keine Befreiung in diesem Sinne. Es ist ein Trugschluss. Man muss die Ursprünge der Wahrnehmung betrachten. Wir sind unser Bewusstsein und alles, was uns widerfährt, ist real. Nicht bloß die Schritte außerhalb einer Maschinenwelt oder Studiokuppel

Sieh die beste Realität

Jetzt soll das nicht heißen, man soll eine Scheinwelt akzeptieren. Natürlich nicht. Hinterfrage alles, was um dich herum passiert und sammle alle Erfahrung, die sich dir bieten. Das zeichnet Realität aus. Ihren Ursprung zu kennen und nicht mit externer Beeinflussung zu vertauschen, gibt jedoch eine neue Sicht auf, das was unseren Geist ausmacht. Wenn wir es sind, die das Puzzle zusammensetzen, sollten wir dann nicht besten Puzzler überhaupt werden? Entwickle dich weiter, lenke deine Psyche, umgib dich mit inspirierenden Menschen und Eindrücken und sieh strahlende Gebäude anstatt grauer Fassaden.

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