Ziele setzen und erreichen wie Arnold Schwarzenegger

- Warum Vorsätze keine Ziele sind und Arnold Schwarzenegger der Terminator ist -

Im Folgenden erfährst du die zentralen Bedingungen und Methoden zum Ziele setzen und erreichen.

Vorweg jedoch ein kurzes Rätsel:

Wieso ist Arnold Schwarzenegger der Terminator? Und warum ist Arnold Schwarzenegger Gouverneur – und wäre bei anderer Herkunft vielleicht Präsident – und gleichzeitig Kindergarten Cop?

Die Antwort mag komisch klingen, ist aber genauso einfach: Weil er jeden Silvesterabend genau dies als Ziel aufgeschrieben hat.

The Same Procedure As Every Year - wie du nicht Ziele setzen solltest

2019. Wieder ein neues Jahr. Gerade eben haben wir wieder die eine Marke überschritten, die uns eine neue Zahl in die Datumskästchen zaubert und gleichzeitig die Magie bewirkt, dass Milliarden von Menschen sich einen Haufen Vorsätze vornehmen. Als wäre dies nicht zu einem anderen Zeitpunkt möglich – schließlich ist ein Zeitdatum auch nichts anderes als eine Messgröße, genauso wie es Gramm für Gewicht und Meter für Entfernungen ist. Aber ähnlich wie der Mensch, der felsenfest der Überzeugung ist, er könne nur alle 365 Meter einen Luftsprung machen, so macht es der Mensch mit den Tagen, die vergehen. Und jedes Jahr zu Silvester grüßt das Murmeltier.

„Ich höre auf mit dem Rauchen.“

„Dieses Jahr mache ich regelmäßig Sport.“

„Ich werde wieder anfangen zu lesen.“

„Diesen Job werde ich mir dieses Jahr endlich holen.“

365 Tage später sind genau diese Leute noch immer genauso kränklich, genauso fett und unsportlich, genauso ungebildet und genauso unzufrieden.

Warum bleiben Vorsätze so oft nur Vorsätze? – einfach gesagt: Weil wir keine Disziplin haben. Von Natur aus ist der Mensch bequem, geht den einfachen Weg. Dazu kommt die äußere Reizüberflutung durch Medien, soziale Netzwerke, Freunde, Familie, Alltag und Verpflichtungen. Bei dem ganzen Kram gleicht es fast einer Erleichterung, dass die Vorsätze des Silvesterabends nur Vorsätze waren. Genau so lange bis man ein Jahr später die unbequeme Wahrheit erlebt, dass sich nichts verändert hat. Und dann fällt der Blick auf die Vorbilder: Auf den einen erfolgreichen Sportler, den einen reichen Geschäftsmann, die eine Karrierefrau, den einen Alleskönner im Freundeskreis – auf die Leute, über die Medien berichten, und die scheinbar alles mit Leichtigkeit erreichen, bei dem man selber scheitert.

Ziele setzen lernen

Bromorrow

Was machen diese Leute anders, sodass sie ihre gesetzten Ziele erreichen? Im Grunde ist es folgender Zusammenhang, den sie verinnerlicht haben: Erfolg bedeutet Arbeit. Arbeit bedeutet Disziplin. Disziplin erfordert Leidenschaft. Das ist eigentlich eine einfache Rechnung: Nur wer wirklich von einer Sache überzeugt ist, bringt die eigene Kontrolle auf, sich ständig zum Weitermachen zu motivieren – auch abseits der Alltagsverpflichtungen. Erfolgreiche Menschen brennen förmlich für das, was sie tun.

Nun kann man natürlich sagen, dass nicht jeder Vorsatz so viel Spaß mit sich bringt, dass man mit voller Begeisterung zur Sache geht. Eine Diät beispielsweise löst Hunger aus, aber mit Sicherheit keine Begeisterung. Daher steht am Anfang stets das Bewusstsein, wo genau der eigene Weg hingehen soll und warum. Warum will ich abnehmen? Um mit meinem Körper im Reinen zu stehen, gesund zu sein oder endlich diese eine Frau zu erobern. Warum will ich einen eigenen Onlineshop aufmachen? Weil ich mein eigener Herr sein will und finanzielle Unabhängigkeit von meinem bisherigen Job erreichen will. Sich dieser inneren Motivation voll klar zu werden, ist der erste Schritt und der erste von drei wichtigen Teilen, damit aus Vorsätzen Ziele werden und diese Ziele auch erreicht werden.

Nun frag dich: Wann hast du zuletzt wirklich darüber nachgedacht? Frag dich: Was will ich eigentlich wirklich und was muss ich dafür tun? – Du wirst dieses innere Kribbeln spüren.

Aber jetzt zurück zu dem Thema, um das es eigentlich gehen soll: dem Umgang mit Zielen.

Das innere Kribbeln ist der benötigte Treibstoff, der ein Schiff auf hoher See antreibt, aber der Kompass ist es, der es auf Kurs zum Zielhafen hält. Bleiben wir erstmal beim “Zielhafen”, bevor wir zum “Kompass” kommen. Ein Vorsatz ist kein “Zielhafen”. Er ist vielmehr eine vage Richtung, bei der es auch nichts macht, wenn man statt nach Norden plötzlich nach Osten segelt. Ein Ziel dagegen ist völlig klar und messbar. Sich dieser Bedingung klar zu werden ist ein elementare Bestandteil zum Ziele setzen und erreichen.

Smart statt luschig - die erweiterte SMART-Formel

In Seminaren oder Universitäten wird man häufig mit der sogenannten SMART-Methode oder auch SMART-Formel konfrontiert. Nach ihr sollen Ziele „Spezifisch“, „Messbar“, „Attraktiv“, „Realistisch“ und „Terminiert“ sein. Ich fand dieses künstliche erzwungene Akronym immer befremdlich. Und doch, obwohl ich ein Durchgehen jedes Buchstabens für umständlich halte, trifft sie den Kern vom Ziele setzen. Die Methodik ist der Stützpfeiler der Disziplin. Wer von brennendem Enthusiasmus nicht innerhalb weniger Woche wieder in die Passivität gleiten will, kommt nicht darum herum sich an eigene Regeln zu halten, wie sie die SMART-Methode vorgibt. Lassen wir die Aspekte „Spezifisch“ und „Realistisch“ mal außer Acht, da ein Ziel erstens immer spezifisch ist, sonst wäre es kein Ziel, und zweitens Realismus im Auge des Betrachters liegt. Auch „Attraktiv“ haben wir mit dem vorherigen Absatz schon abgehakt. Übrig bleiben die zwei essenziellen Punkte, die ein jedes Ziel aufweisen sollte: Messbarkeit und Deadlines.

Messbarkeit erfordert Zahlen. Nur Zahlen sind messbar und damit verbindlich. Für ein Unternehmen sind es in der Jahresbilanz stets Zahlen, die den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen und das gleiche gilt für jede Person im Einzelnen. Ein Ziel, dass nicht konkret mit Zahlen definiert wurde, gleicht der Annahme statt des einen Zielhafens wäre ja auch eigentlich jeder andere in Ordnung – und Ankommen muss man auch nicht. Erst Zahlen machen das Ziel konkret, erst Zahlen lassen den Fortschritt kontrollieren. Statt sich vorzunehmen „Ich baue Muskeln auf“ muss das Ziel heißen „Ich baue 3Kg Muskeln auf.“

Damit aber nicht genug. Ohne die zeitliche Komponente bleiben auch Zahlen wertlos. Jedes Ziel brauch Deadlines. Gut, das ist doch kein Geheimnis. Vorsätze gelten schließlich auch immer für das kommende Jahr. Das ist doch eine Deadline. Ja, das stimmt und genau hier liegt wieder das Problem. Es ist ein ganzes Jahr. Damit eine Deadline effektiv wird, benötigt man eine schlichtweg feinere Methodik. Ziele können zunächst auf Jahresebene gesetzt werden – „Ich baue bis zum 31.12.2019 3Kg Muskeln auf“- aber müssen folgend auch auf Monats-, Wochen-, und gegebenenfalls Tagesebene definiert werden. Nur so bleiben Ziele wirklich nachvollziehbar und gleichzeitig attraktiv. Als Erweiterung für die SMART-Formel ist dies sowohl eine strukturelle und kontrollierende Methodik. Zum Ziele setzen und erreichen, jedoch vor allem auch eine motivierende.Wer ständig einen kleinen Meilenstein erreicht, für den ist das Endziel gar nicht mehr so weit.

Beispiel:

  • Ich baue bis zum 31.12.2019 3Kg Muskeln auf.
  • Im Januar (Februar, März, …) erhöhe ich mein Gewicht um 2Kg.
  • In Woche 1 (2, 3, …) des Januars gehe ich dreimal zum Training.
  • Optional: Am Montag (Dienstag, Mittwoch, …) der Woche 1 esse ich 3000 kcal.
Bromorrow

Wer ständig eine Kontrolle seines Weges hat – genau wie ein Kompass auf einer Schiffsreise – der bleibt effektiv und motiviert.

Schreib es auf - Ziele setzen wie Arnold

An dieser Stelle will ich auf Arnold Schwarzenegger zurückkommen. Er hatte Ziele – ob er nun Bodybuilder, Actionheld als Terminator, Comedy-Star als Kindergarten-Cop oder erfolgreicher Politiker sein wollte – und mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er genau die beschriebenen Techniken zum Ziele setzen und erreichen angewendet. Aber er tat noch etwas, was die meisten Menschen, wenn sie ehrlich darüber nachdenken, nicht machen: Er schrieb es auf.

Ja, natürlich, denkt man sich. Wie solle man sich diese ganzen Zahlen denn auch sonst merken. Aber das ist nicht alles: Aufschreiben hat zusätzlich eine beinahe magische Wirkung: Die Ziele werden verbindlicher – die Menschen erfolgreicher.

Eine Langzeit-Studie der Harvard Universität, die die Wirkung des Aufschreibens auf den späteren Erfolg anhand des Einkommens untersuchte, zeigt die Zusammenhänge deutlich.

Studienteilnehmer, die ihre Ziele zwar formuliert, aber nicht aufgeschrieben hatten, erreichten später ein dreimal so hohes Einkommen wie Teilnehmer, die keine klaren Ziele hatten.

Teilnehmer jedoch, die Ziele formulierten und diese auch aufschrieben, verdienten dagegen im Durchschnitt zehnmal so viel!

So wird also belegt, was auch Arnold Schwarzenegger längst wusste.

Quick Check zum Ziele setzen und erreichen

Hier nochmal kurz und knapp, die Dinge, derer wir uns bewusst werden sollten und für unser Leben beherzigen sollten, wenn wir erfolgreich sein wollen.

  • Vorsätze sind nicht gleich Ziele.
  • Am Anfang steht immer das Bewusstsein, was ich warum wirklich will.
  • Mache Ziele anhand Zahlen messbar.
  • Terminiere und kontrolliere Ziele anhand Deadlines auf Jahres-, Monats-, Wochen- und Tagesebene.
  • Schreib es auf!

Ach, und noch ein Tipp am Rande, damit dieser Artikel nicht bloß ein Relikt der Vergangenheit wird: Fang heute an.

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